Was wäre, wenn unsere Gedanken (in manifestierter Form: Wort) maßgeblich an allem beteiligt ist was "existiert"? Gehen wir davon aus, dass es möglich wäre, mittels Wörter, Buchstaben und Sätzen den Verlauf der Zukunft zu bestimmen, dann läge auf jedem Schriftsteller, Autor, Internetposter eine ungeheure Verantwortung. Denn: Buchinhalte, die von vielen Menschen gelesen und somit mental und auch emotional aufgenommen werden, müssten dementsprechend irgendwann einmal in die Realität kommen
Titan und Titanic
Dass sich der Inhalt eines Buches tatsächlich in die Realität geschlichen hat, kann man am Beispiel der schicksalhaften Titanic erkennen, die im Jahr 1912 in den Fluten versank. 1898 veröffentlichte Morgan Robertson einen Roman namens Futility. In dieser Geschichte wird von einem Schiff namens Titan berichtet, das auf einem Eisberg prallte und letztendlich sank. Da viel zu wenige Rettungsboote vorhanden waren, kamen viele Passagiere zu Tode. Soweit das fiktive Gedankengut des Herrn Robertson. Sicher ahnte er nicht, dass bereits 14 Jahre später seine literarischen Ergüsse Wirklichkeit werden sollten. (1912 kam seine Fiktion in die Realität als die Titanic genau dieses Schicksal erlitt.)
Roman und Wirklichkeit
Leben etwa Autor und Leser in einer Art Symbiose und erschaffen neue parallele Welten mit Wesen, Figuren, Emotionen, Handlungen, die eigentlich nie vorgesehen waren und die sich durch ein kollektives Denken manifestieren und deren höchstes Bewusstsein immer konform mit dem unsrigen sein wird?
Dann wären Morgan Robertson, als kreativer Schöpfergedanke, und alle die sein Buch gelesen haben, als Materialisierer, verantwortlich für den Tod vieler Menschen.. Da eine festgeschriebene Handlung keinerlei Abweichungen zulässt, muss sich das Geschriebene erfüllen, es sei denn diese Personen würden selbst ein Bewusstsein entwickeln und innerhalb der Geschichte ihre eigene Geschichte schreiben beziehungsweise erleben
Roman und Prophezeiung
Oder nehmen Autoren Ereignisse vorweg, ähnlich wie Propheten – verpacken unbewusste Visionen und bieten dem Leser an, nach einer produktiven Lösung zu suchen, bevor die schicksalhaften Begebenheiten in unsere Realität kommen? Das Handlungsgerüst könnte somit von den realen Ereignissen abweichen, wenn das Problem mehrheitlich – durch kollektive, mentale Vorstellungskraft- anders gelöst werden würde als im Roman vorgegeben.
Durch eine Fülle der mentalen Vorstellungen der Leser werden demzufolge Abfolgen in die Realität geschubst und müssen (Ursache-Wirkung) irgendwie aufgelöst werden.
Je plastischer der Autor seine Geschichten beschreibt, umso größer ist die Chance, dass die Phantastereien sich manifestieren. Lässt man dem Leser zuviel Spielraum für eigene Interpretationen, ist die Möglichkeit, dass es ein Roman tatsächlich in die Manifestierung schafft umso geringer.
Fazit: Vielleicht es ratsam, dass wir äußerste Vorsicht walten lassen, mit dem was wir lesen, schreiben und/oder anderen empfehlen.
Liebe Grüße
eure Scully van Funkel