Die Frage nach der Ursprungsquelle der Seelen beschäftigt die Menschheit seit Jahrtausenden und so erstaunt es wohl nicht sonderlich, dass sich zahlreiche Mythen und Legenden um de Entstehung des Menschen ranken. Alle Überlieferungen gehen davon aus, dass ein höheres Wesen (Gott oder Götter) einen maßgeblichen Anteil an der experimentellen Kreativität zur Herstellung eines menschlichen Körpers beitrugen, der als Gefäß für die Seele dienen sollte.
Diese universelle Macht hatte keine geschlechtsspezifischen Merkmale und war ursprünglich ein Neutrum, das erst durch die Christianisierung einen maskulinen Touch erhielt. Ebenso merzte die christliche Kirche das Ur-Wissen der Menschheit über Sterben, Tod und Reinkarnation aus.
Eine der ältesten Überlieferungen spiegeln die Mythen der Sumerer wieder. Göttermutter Nammu, die bereits alle anderen Götter geboren hatte, ließ sich von ihrem Enkel Enki inspirieren und erschuf den menschlichen Körper aus einem Klumpen Lehm, mischte ihn mit dem Blut eines Gottes und formte, zusammen mit acht Göttinnen die ersten Leiber.
Laut keltischen Legenden, entstanden die ersten beiden Menschen (der Mann Ask und die Frau Embla) aus zwei Bäumen.
Alte verdische Schriften zeugen davon, dass alles Irdische ein Teil des Gottes Vishnu sei, der dem Kosmos und dem Leben einhauchte als er einmal kräftig ausatmete. Erst nachdem der Mensch gelernt hätte sich von materiellen Zwängen zu lösen, könne er wieder zu seinem Schöpfer zurückkehren.
Auch in der christlichen Bibel wird davon gesprochen, dass die Erdlinge aus dem Odem Gottes entstanden sind; Gottes Unendlichkeit zugehörig. Der Weg zum Paradies sei jedoch steinig und schwer, denn das unvollkommene Naturwesen Mensch muss sich zu einem höheren Geistwesen entwickeln, um in den Genuss des ewigen Glückes zu gelangen.
Laut afrikanischen Überlieferungen, wurden verschiedenfarbene Statuen aus der Erde eines Flussufers geformt. Der schlichte magische Spruch: "Von jetzt an sollt ihr leben! Lebet und wachset…!" hauchte der toten Materie das Leben ein.
In alten Legenden der Mayas ist gleich von mehreren Versuchen die Rede. Nachdem die Gottheiten -der Schöpfer Tzakol, der Former Bitol, der Sieger Tepeu, die Grünfederschlange Gucumatz, die Erzeuger Alom und Caholom und das Himmelsherz Huracan die Urkraft -, Erde, Gebirge, Täler, Wasser und wilde Tiere kreiert hatten begannen sie Seelenhüllen ins Leben zu rufen.
Ihre ersten Körper waren aus weichem Lehm, der sich jedoch als unbrauchbar erwies, weil er zerfloss. Muster 2 wurde aus Holz geschnitzt. Die Leiber erfüllten ihren Zweck, pflanzten sich fleißig fort, allerdings war ihr Verstand dermaßen unterentwickelt, dass die göttlichen Schöpfer die Holzmenschen vernichteten und darauf folgend Bohnen (Männer) und Schilf (Frauen ) als Grundmaterial verwendeten, doch auch ihr Intellekt war ebenfalls gleich null. Als nächstes wurden 4 Männer aus Mais erschaffen. Sie waren klug und voller Wissensdrang und wurden bald scharfsinniger als ihre "Väter". Die Götter sahen sich gezwungen den Maismenschen den Blick zu verklären und den Verstand zu mindern, doch als dies geschehen, waren sie mit dem Ergebnis äußerst zufrieden. Die Frauen wurden von Gott selbst gestaltet. 4 an Zahl erschuf er im Schlafe, gab sie zu den Männern und erhellte die bis dato noch dunkle Erde durch Sonne und Licht.
Nach grenzwissenschaftlichen Aspekten, wird momentan davon ausgegangen, dass die meisten Menschen, weder im Leben noch nach dem Tod, das Wesen Seele bewusst wahrnehmen können, obwohl oft Phrasen verwendet wie: "Das schmerzt meine Seele." "Das tut meiner Seele gut."