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Traumpfadlieder – Songlines

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Songlines sind ein Navigationssystem, das der Urbevölkerung Australiens als Orientierungshilfe diente und von Generation zu Generation mündlich weitergegeben wurde.

Da die Aborigines, Sammelbegriff für alle Völker und Stämme, verfügten über keinerlei Schriftsprachen. Die Völker nutzten die Phonetik (Stimmen, Laute und Töne), um Sitten, Gepflogenheiten, Handlungsmuster und Glaubensvorstellung zu erhalten. Auf diese Weise sicherten sie ihr kulturelles Erbe.

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Songlines machten unsichtbare Wege sichtbar

Durch das Singen unmissverständlicher Texte, deren Reihenfolge exakt eingehalten werden musste, waren die Aborigines in der Lage kilometerlange Reisen durchzuführen, ohne sich zu verirren. Songlines machten es möglich, selbst in den kargsten Wüstengebieten, Nahrung und Wasserstellen wiederzufinden, da die Inhalte der Lieder nicht nur die unsichtbaren Wege sichtbar machten, sondern zudem lebenswichtige Sektionen benannten.

Weltanschauliche und spirituelle Vorstellungen der Aborigines

Einige indigene Völker gingen davon aus, dass Songlines sogar den ungeborenen Kindern innewohnen. Infolgedessen könnten Säuglinge auf Schwingungen aus der spirituellen Welt zurückgreifen. Dieser Umstand führe dazu, dass allen Mitmenschen das ökonomische Verständnis, aber auch die Fähigkeit erdmagnetische Felder zu erspüren, ab dem Zeitpunkt der Zeugung zugänglich sei. Um diese Kenntnisse auch in der Traumwelt, also dem realen Leben, jederzeit abrufen zu können, wurden sie in das Alltagsgeschehen einbezogen und mittels Songlines in Worte gefasst.

Träumende Geistwesen gaben  der Materie  einen Namen
Darüber hinaus glaubten die Ureinwohner Australiens, dass man alles Sichtbare, wie etwa Pflanzen, Tiere, Landschaftsgebiete und Naturphänomene, nur in der Realität beziehungsweise in der “Jetzt-Zeit” halten kann, indem man sie anschaut und deren Namen beziehungsweise Bezeichnungen immer mal wieder ausspricht. Sollte es aus widrigen Umständen nicht möglich sein, einen Gegenstand (Stein, Pflanze, Bach, Berg oder Ähnliches) aufzusuchen und ihn beim Namen zu nennen, könne ein Gedanke beziehungsweise die Visualisierung, den gleichen Effekt erzielen.

Sesshafte Völker, die an den Küstengebieten beheimatet waren und weitgehend von der Fischerei lebten, erhielten ebenfalls, von den “träumenden Geistwesen”, einen Bezirk zugeteilt, den sie aufsuchen mussten. Auch für sie war es eine spirituelle Notwendigkeit, das ihnen anvertraute Gebiet zu durchwandern (Walkabouts), damit es gegenständlich bleiben konnte. Das beinhaltete zugleich unregelmäßige Wanderungen in die zentralaustralische Wüste zum Sandsteinberg Ayers Rock (Uluru).

Traumpfadlieder als Orientierungshilfen beim Walkabout

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Bis zur Kolonialisierung durch die britische Krone wurde mittels der “melodischen Orientierungshilfe” ein unsichtbares Netzwerk aufgebaut, das ganz Australien überzog. Dabei spielte es keine Rolle, dass die einzelnen Stämme oder Völker unterschiedliche Dialekte sprachen. Einige Songlines beschrieben lediglich kurze Strecken, während andere die unsichtbaren Pfade durch ein riesiges Gelände aufzeigten, doch zusammengenommen ergaben die Traumpfadlieder immer ein korrektes Bild des Kontinents.


“Songmen” beziehungsweise “Songwomen” waren für die fehlerfreie Wiedergabe der Texte verantwortlich und im weitesten Sinne “Besitzer” ihres eigenen Liedes, das wiederum immer dem Allgemeinwohl dienlich sein musste. In den letzten Jahrzehnten fielen viele Songlines und traditionelle Handlungen der wirtschaftlichen Entwicklung zum Opfer, sodass die Aborigines sich selbst als “Lost Generation” bezeichnen.

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(Texte: (co)scullyvanfunkel.de)
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