TV-Sender "RTL" wartet mit einem neuen Konzept auf. "Emotainment". Am Sonntag, dem 31.Oktober 2010 – 19.05 Uhr, geht die Dokumentation mit einer 45-minütigen Pilotsendung "Das Medium" an den Start.
Im Mittelpunkt steht eine Hellseherin, die sich einem ungeklärten Mordfall widmen will, Das "spirituelle Medium" Kim-Anne Jannes versucht Kontakt mit dem Jenseits aufzunehmen und mit mit dem verstorbenen Ex-Ministerpräsident "Uwe Barschel" zu kommunizieren.
Uwe Barschels mysteriöse Todesumstände
Geboren wurde der spätere Ministerpräsident am 13.Mai 1944 im Landkreis Oberhavel in Brandenburg. Vater Heinrich Barschel, Mathematiker, blieb auch nach dem Krieg verschollen, sodass seine Mutter für ihn und seine Geschwister Sorge tragen musste. Durch die Berufstätigkeit der Mutter wuchs er in Hamburg bei den Großeltern auf.
Barschel studierte Rechtswissenschaften, Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Pädagogik in Kiel, war von 1969–1970 Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Kiel und 1971 Gerichtsassessor, im Anschluss war er als Rechtsanwalt und Notar tätig.
Sein eigentliches Desaster begann am 13.September 1987. Die Zeitschrift der Spiegel ließ samstags durchblicken, dass Barschel (CDU) eine Verleumdungs-Kampagne gegen Björn Engholm (SPD) in Gang gesetzt hatte. Der Artikel selbst, sollte jedoch erst montags veröffentlicht werden.
Diese Meldung kam trotzdem an die Öffentlichkeit. Sonntags waren Wahlen und die CDU verlor die absolute Mehrheit. Die Niederlage wurde Barschel zugeschrieben.
In einer Pressekonferenz, am 18.September 1987, beteuerte Uwe Barschel, dass die Informationen des Spiegel auf falschen Angaben beruhen: „Über diese Ihnen gleich vorzulegenden eidesstattlichen Versicherungen hinaus gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit mein Ehrenwort – ich wiederhole – ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“
Der Druck seitens der CDU auf Barschel wurde jedoch immer größer, sodass er am 2.Oktober 1987 das Amt des Ministerpräsidenten niederlegte. Inzwischen wurde vom Schleswig-Holsteinischen Landtag ein Untersuchungsausschuss mit der Affaire Barschel betraut. Inzwischen kamen noch andere Verstrickungen zutage, die Barschel entlasteten.
Am 12.Oktober 1987 sollte Barschel vor dem Ausschuss eine Stellungsnahme abgeben. Doch dazu sollte es nicht kommen, denn am 11.Oktober 1987 fanden Stern-Reporter Sebastian Knauer und Fotograf Hanns-Jörg Anders den Politiker im Hotel Beau-Rivage in Genf tot auf. Barschel lag nackt in der Badewanne des Zimmers 317.
Die Umstände sind bis heute umstritten. War es Suizid und hatte er falsche Spuren gelegt?
Gegen einen Suizid könnte sprechen, dass Barschel beim Zimmerservice eine Flasche 85er Beaujolais Le Chat-Botté und dazu zwei Gläser bestellte. Der Kellner sah wie er den Wein kostete, doch im Nachhinein war die Flasche verschwunden.
In Minibar befanden sich an einem leeren, ausgespülten Whiskeyfläschchen sowie an einem seiner Schuhe und einem Handtuch Dimethylsulfoxid- Spuren.
Auf der Matte vor der Badewanne wurde ein Schuhabdruck entdeckt, der nicht von Barschel stammte.
Man darf gespannt sein, was die Geister-Dolmetscherin Kim-Anne Jannes herausfindet.