Drachen sind so alt wie die Welt und gehen mit der Sensibilität und Fantasie der Menschen einher. Doch niemand weiß genau, wann und wie die vielen Drachenlegenden entstanden. Obwohl diese geflügelten Mischwesen (eine Kombination aus Reptil, Schlange, Krokodil und Eidechse) tief mit der chinesischen Kultur verwurzelt sind, finden sie sich durchaus auch in zahlreichen Erzählungen der westlichen Regionen wieder.
In den tibetischen Sagen wird der Drache als seltenes himmlisches Geschöpf beschrieben, das sich sogar unsichtbar machen kann. In den Legenden wird davon berichtet, dass sie sich mit den Frühlingswinden in die Lüfte schwingen, im Herbst jedoch zur Erde herabschweben und in den Tiefen des Wassers leben. Ihnen wird die Fähigkeit zugesprochen, Wolken zu bewegen, Regen, Fruchtbarkeit, Wohlstand und ein langes Leben zu bringen
Für chinesische Kaiser verkörperten die Fabelwesen Glück und Wohlstand. Mehr noch, die Monarchen aus dem Reich der Mitte waren davon überzeugt, sie seien höchstpersönlich die “Söhne des Himmels“ und direkte Nachkommen des Ur-Drachen. Dementsprechend richteten sie ihr ganzes Umfeld danach aus und schmückten Stoffe, Möbel, Waffen, Schiffe, Gebäude, etc. mit den unterschiedlichsten Drachenmotiven.
Schlangen und Drachengeschichten werden schon seit Urzeiten von Generation zu Generation weitergegeben. Die Thematik beschreibt häufig den Kampf zwischen Gut und Böse. Bemerkenswert ist, dass in der Antike für politische Kampagnen die “Drachenkämpfe“ (Segensreich vs. Unheilvoll) als Werbemittel eingesetzt wurde, um die eigene Gesinnungen ins rechte Licht zu rücken. Allgemein kann man sagen, der Schauplatz von mittelalterlichen Drachengeschichten ist oftmals der gleiche, wenn auch die Inhalte immer variieren. Meistens sind die Fabelwesen weitab jeglicher Zivilisation angesiedelt; in tiefen Gewässern, Höhlen, Bergen oder verborgen zwischen gigantischen Felsen.
In der fernöstlichen Mythologie ist die Anbetung von Sonne, Schlangen, Phallussymbolen und Drachen, als generative Macht der Natur und Hüter des Glaubens, untrennbar miteinander verwoben, während in Großbritannien und im nördlichen Europa oftmals eine weibliche Jungfrau, die dem Drachen als Opfergabe übergeben wird, von einem mutigen männlichen Helden gerettet werden muss. Im Vordergrund steht die dramatische, heroische Handlung des furchtlosen Helden. Erst in späteren Jahren wurde den Geschichten ein religiöser Aspekt zugefügt. Einige Historiker sind der Meinung, dass eifrige Missionare die geflügelten Fabelwesen vornehmlich zur Verbreitung ihres Evangeliums nutzten. (Ende Teil 1)
Ich lese viel über das Thema Drachen, Lindwürmer und Mischwesen. Tolle Zusammenfassung. Hat mir sehr gut gefallen
Gruß von Dragonlady