Wer an Schicksal oder Zufall glaubt, wird mit dem Verlust eines Menschen besser fertig, stellten Wissenschaftler fest.
Menschen, die den Tod eines nahen Angehörigen zu beklagen haben, sind in den ersten Tagen oftmals dermaßen beschäftigt, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen können. Bestattungsinstitut informieren, "Trauer"-Rede verfassen, Inserat aufgeben und/oder "Leichen"-Schmaus organisieren sind nur einige der Aufgaben, die auf Hinterbliebene zukommen.
Für Traurigkeit bleibt da oft kein Platz. Erst nachdem der Alltag wieder eingekehrt ist werden sich die meisten bewusst, dass eine geliebte Person verstarb. Mit der wahrgenommen Leere, stellt sich eine Niedergeschlagenheit ein, die zumeist einen vorübergehenden Verlust der Lebensqualität mit sich bringt.
Diese Phase der "Trauer"-Bewältigung wurde zum Gegenstand von Psychologen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die Wissenschaftler begleiteten, über neun Jahre hinweg, 414 verwitwete Personen und kamen letztendlich zu dem Resultat, dass die Vorstellung, ein unkontrollierbares Ereignis habe ihren geliebten Partner aus dem Leben gerissen, einen tröstlichen Effekt auf die Probanden ausübte. Zudem fanden die Zufalls-Gläubigen schneller aus dem emotionalen Schmerz und dem Gefühl der Schwermut heraus. Somit sei die Annahme, dass höhere Gewalt (Schicksal, Zufall) den geliebten Menschen aus dem Leben gerissen hat, ausschlaggebend für das schnelle Zurückgewinnen der Lebenslust , folgerten die Psychologen der Universität Münster aus ihren Beobachtungen.
Das Ergebnis war für die Forscher sehr überraschend, da frühere Studien belegten, dass der Glaube an eine "höhere Macht" eher von Nachteil sein kann. Probanden, die sich als Schicksals- beziehungsweise Zufallsgläubig bezeichneten, waren häufiger unzufrieden, öfter krank und weniger erfolgreich in ihrem Berufsleben, veröffentlichten Jule Specht und Prof. Dr. Stefan Schmukle in der Fachzeitschrift "Social Psychological and Personality Science" (Anmerkung: Nähere Angaben über diesbezügliche Studien wurden nicht erwähnt)
Kommentare 1 “ Nach einem Todesfall: Wenn die Seele Trauer trägt ”
mir mir hat es 5 jahre gebraucht bis ich die taruer um meine geliebte fraz überwunden hab und offen für neues war