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Jährlich am 21. Dezember ist Wintersonnenwende. Am kürzesten Tag und der längsten Nacht des Jahres beginnt eine Zeit der Ruhe und Einkehr. Unsere Ahnen, die diesen Rhythmus noch wahrnehmen konnten, richteten ihr Leben darauf ein. |
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Für unsere Vorfahren war es die Weihe-Nacht. Sie wussten, auch ohne Kalender, dass nun eine Periode zu Ende ging und eine Neue anfing.
Altes sei noch nicht ganz gegangen, das Neue zwar im Kommen, aber noch nicht stark genug. Die Kräfte, die das Rad des Jahres antreiben, manifestierten sich in dieser magischen Zeit. Die Geburt des Lichtes falle ebenfalls in diese Zeitspanne. Da die Menschen in diesen zwölf Tagen der Unternächte besonders empfindsam seien, würden sie besonderen Schutz benötigen.
Ab dem 21.12 wird in einigen Orten ein 12-tägiges Glockengeläut angestimmt, um die bösen Geister zu vertreiben, denn in jenen Glöckelnächten sollen die Tore zur Jenseits-Welt geöffnet sein.
Die vier wichtigsten Rauhnächte / Glöckelnächte / Inner-Nächte
- vom 21. auf den 22. Dezember (Thomasnacht / Wintersonnenwende) (Längste Nacht des Jahres)
- vom 24 auf den 25. Dezember (Christnacht)
- vom 31.Dezember auf den 01.Januar Dezember (Silvesternacht)
- vom 05. auf den 06. Januar (Epiphaniasnacht)
Der Name leitet sich nicht von dem Eigenschaftswort rau (uneben) ab, also nicht von Rauch. Der Name "Rauchnächte" kommt einerseits vom Räuchern, mehr aber noch "Rauhnächte" von rauh – den wilden, behaarten Dämonen, die in diesen Nächten ihr Unwesen trieben. Die Fehlinterpretationen, dass das Weihrauch-Ausräuchern der Ställe, durch einen Priester oder den Bauern selbst gleichbedeutend mit Rauhnacht ist, wird in der Literatur gern verbreitet. Die Bezeichnung rau, geht auf das mittelhochdeutsche Wort rûch (haarig) zurück, und ist in der Kürschnerei als Rauhware für Tierfell noch in Verwendung.
Die Nächte stehen in enger Verbindung mit diversen Ritualen rund um das Nutzvieh, aber auch Mensch-Tier-Verwandlungen und/oder haarigen, mythischen Wesen.
Rau-Nächte der Magie und Rituale
Kartenlegen, Rituale und Zukunfts-Deutungen mittels Orakel könnten von der Magie der Inner-Nächte besonders profitieren, heißt es im Volksglauben.
Doch vor allem den Träumen, die in diesen Nächten geschickt werden, sollen wir unsere Beachtung schenken und sie notieren, denn viele dieser Träume würden Realität und enthielten wichtige Botschaften oder gäben eine Antwort auf Probleme.
Laut alten Überlieferungen wird angeraten, in den Rauhnächten keine Wäsche aufzuhängen, denn es könnten sich dunkle Dämonen darin verfangen und im nächsten Jahr kein Glück bringen.
Schon unsere Ahnen gingen nach der letzten Rauhnacht mit Räucherwerk durch das Haus, um alles Alte zu vertreiben.
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Räucher-Rezept-Mischung speziell für die Rauhnächte
- Weihrauch
- Salbei
- Lorbeer
- Thymian
- Wacholder
- Kampfer
- Drachenblut ( nein, Sie müssen keinen Drachen dafür erledigen, das sind Harze von einem afrikanischen Baum)
Sobald die Räucher-Mischung am Qualmen ist, müssen alle Schränke, Schubladen und dergleichen geöffnet werden. Jede Ecke, jeder Winkel Ecke der Wohnung, des Büros und/oder des Hauses muss gründlich ausgeräuchert werden, begleitet von einem Händeklatschen. Am Effektivsten geht das zu zweit. Eine Person trägt die Räucher-Schale, die andere klatscht in die Hände. Immer unten am Boden anfangen sich bis zur Ecke hocharbeiten.
Auch das Trommeln, begleitet mit dem Satz Ich schicke Dich mit Liebe ins Licht und lasse alles los, soll gut gegen negative Energien sein und helfen Anhaftendes loszulassen.
Ein weiteres Ritual, um die magischen Rauh-Nächte zu nutzen, ist das Ziehen von Tarot-Karten. Für jeden Monat eine Karte.
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