Die Mayas, seinerzeit eine blühende Kultur zwischen 1500 vor Christi bis 900 nach Christi, mit erstaunlichen astronomischen Einblicken, einen Kalender von frappierender Genauigkeit und außerordentlichem wissenschaftlichen und mathematischen Kenntnissen. Die Schreibsprache des indigenen Volkes bestand aus Hieroglyphen, einer Art Bilderschrift, die in Stein gemeißelt wurde.
Einst lebten die Mayas auf der Halbinsel Yucatan im Süden Mexikos. Das Reich bestand aus etwa 50 Kleinstaaten, in der Größe Deutschlands.
Die Insel Yucatan wurde in 3 Zonen aufgegliedert, dem nördlichen Tiefland, mit überwiegend unfruchtbaren Ebenen, mit flachem, sehr trockenem Land und nur wenigen Seen und Flüssen – dem mittleren Tiefland, einem Regenwaldgebiet mit vielen großen Flüssen und dem südlichen Hochland mit einer heißen Küstenregion am Pazifik und einem gebirgigen Gebiet mit kühlem Klima.
In einer späteren Epoche der Maya-Kultur muss es zwei Machtverbände gegeben haben, Tikal und Calakmul, die sich gegenseitig heftig bekriegten. Die Unstimmigkeiten wurden anscheinend durch Überbevölkerung hervorgerufen, die in den größeren Städten auf Yucatan vorherrschte.
Das mittlere Tiefland, das Nahrungsreservat, war nahezu erschöpft und die Bayos, die Überschwemmungsgebiete, die auch in den regen-armen Zeiten feucht genug waren, um landwirtschaftlich genutzt zu werden, mussten teilweise trocken gelegt werden um als Ackerland nutzbar zu sein.
Die Notwendigkeit Feuchtgebiete trocken zu legen, Wälder durch Brandrodung zu Farmland umzugestalten und die Natur gewissenlos auszubeuten, hatte verheerende Folgen für Landschaft und Menschen.
Forscher gehen davon aus, dass der Grund für kriegerische Auseinandersetzungen, zwischen den Tikals und den Calakmuls, mit der Wasserverteilung zusammenhing, da jenes kostbare Nass zunehmend knapper wurde und das Gebiet immer mehr austrocknete..
Nach dem 900 Jahrhundert nach Christi Geburt brach die Maya-Zivilisation endgültig zusammen und die Menschen verschwanden innerhalb eines Zeitraumes, von 20 bis 100 Jahren, aus bisher unerklärlichen Gründen.
Archäologen bedauern, dass es ihnen bisher nicht gelungen ist, etwas über den Alltag der Mayas in Erfahrung zu bringen, da sämtliche Artefakte lediglich das religiöse Leben und militärische Ereignisse darstellen.
Für unsere Wissenschaftler ist es sehr schwierig die damaligen Klimaveränderungen eindeutig zu überprüfen, deshalb wurden Daten anhand von geo-chemischen Untersuchungen im Basin Cariaco vor der Küste Venezuelas gesammelt und ausgewertet, da dort Klimabedingungen vorherrschen, welche den einstmaligen Verhältnissen auf der Insel Yucatan ähneln.
Geologen fanden heraus, das der terrigene Sedimentgehalt den hydrologischen Zyklus in den Ablagerungen widerspiegelt und ein präzises Klimaarchiv darstellen. Niedrige Titaneinträge in den Flüssen deuten auf eine Dürre bzw. Trockenzeit hin.
Auch die NASA analysierte Satteliten-Bilder aus dem ehemaligen Mayabereich und kam zu dem Resultat, dass dieses Volk mit der Natur nicht gerade rücksichtsvoll umging und dadurch eine Umweltkatastrophe heraufbeschwor.
Infolgedessen warnen Wissenschaftler unsere Zeitgenossen vor der Zerstörung des Regenwaldes sowie der Ent-Waldung der Tropen, denn selbst nach 2000 Jahren hatte sich das Gebiet der Mayas nicht regenerieren können.
Da im Laufe der letzten 10.000 Jahre mehr als 1/3 der Waldbestände vernichtet wurden, könnte uns ein ähnliches Schicksal wie den Mayas drohen, falls wir dem Raubbau an Mutter Erde nicht schnellstmöglich Einhalt gebieten.