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Nebenwirkungen – Glücklich auf Sylt von Lisa-Doreen Roth

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Autor Lisa-Doreen Roth
Buchtitel Nebenwirkungen – Glücklich auf Sylt
Genre Frauenroman
Blog-Link Traumstunden Verlag Essen
Shop-Link Nebenwirkungen – Glücklich auf Sylt

 

Es gibt Tage, an denen die Welt einfach stehen bleiben müsste. Der Himmel war wunderbar blau und nur von einigen weißen Wolkenfetzen durchzogen. Ein Flugzeug, eine Condor, befand sich im Landeanflug auf Frankfurt. Es war August und ein heißer, sonniger Tag.
»Meine Damen und Herren«, ertönte die Stimme der Stewardess. »Bitte schnallen Sie sich an, wir landen in wenigen Minuten…, danke!«
Mona nahm Mikes Hand und drückte sie. Sie sah ihm ins Gesicht.

»Danke, Tausend Dank Mike für den tollen Urlaub. Es war wunderschön.
Weißt du, was ich mir gerade überlegt habe?«
»Nein, was denn? Was hast du dir überlegt? Ach und überhaupt, solch eine Frau wie dich einzuladen, macht ja auch Spaß. Ich fand es wunderbar.
Du brauchst dich nicht zu bedanken. Es war traumhaft mit dir. Also, was hast du dir überlegt?«
Monas Gesichtsausdruck war verschmitzt, als sie sagte: »Ich hab mir überlegt, dass wir uns in den Wechseljahren kennen gelernt haben. Ja, wir sind mittendrin. Männer haben sie auch.« Mona grinste Mike vielsagend an.
»Aber wenn das Wechseljahre sind, dann kann das ruhig so bleiben, finde ich.«
»Ja, glaub schon«, grinste auch Mike.
»Mit neunundvierzig Jahren bestimmt. Aber von mir aus, kann`s auch so bleiben. Noch nie hatte ich so viel Spaß und auch Sex mit einer Frau.
Eigentlich verstehen wir uns super in jeder Hinsicht!«
Mike küsste Mona auf den Mund.
»Ich liebe dich!«
»Ich dich auch! Ich war noch nirgends so glücklich, wie auf Mallorca.«
Mike streichelte dankbar ihre Hand.

»Schade, dass jetzt wieder der Alltag beginnt.
Jetzt müssen wir wieder getrennt leben«, seufzte Mona, während sie ihr Gepäck in Mikes Auto verstauten. Mike nickte nur. Während er weitermachte, wurde seine Mine nachdenklich. Passanten gingen mit ihrem Gepäck vorbei.
Sie begrüßten oder verabschiedeten sich. Überall war reges Treiben.
Während sie durch die schöne Landschaft fuhren, fing Mona wieder an.
»Ach, warum ist immer alles was schön ist, so schnell vorbei!?«
»Weißt du was Schatz, ich habe eine super Idee. Was hältst du davon, wenn ich zu dir ziehe? Wir sprachen ja auf Mallorca schon mal kurz davon.
Ich verkaufe mein Haus, dann brauchen wir uns nur um deins zu kümmern.
Sonst kommen wir vor lauter Arbeit an den Häusern ja gar nicht mehr klar.
Vor allem, was das alles kostet. Ein Haus ist wie eine Spardose, wo du immer nur rein zahlen kannst.«

Einen Moment lang stutzte Mona. Sie, die sonst von Natur aus ziemlich spontan und impulsiv war, fragte sich kurz, ob das auch wirklich die richtige Entscheidung war. Schließlich kannten sie und Mike sich doch gerade erst sechs Wochen. Dennoch verwarf sie diesen Gedanken gleich wieder.
Blödsinn. Ach was. Es war einfach nur Glück!
»Das willst du wirklich? Und was wird aus deinem neuen Job in Friedrichshafen? Ich denke, du freust dich schon drauf!?«
»Den nehme ich erst gar nicht. Ich bleib erst mal da wo ich bin, auch wenn ich jeden Tag die ganze Strecke fahren muss. Sollten die wirklich Konkurs machen, dann hoffe ich, werde ich schon was anderes finden.«
»Mensch, ich könnt dich knutschen. Ich freu mich total. Aber stell dir das bitte nicht so einfach vor. Du weißt, ich lebe nicht allein in dem Haus. Meine Mutter ist ziemlich dominant, Andy ist in seiner Sturm- und Drangzeit, und Brini wohnt auch ab und zu mal bei uns. Entweder wegen Liebeskummer oder einer anderen Arbeitsstelle.«
Autos rasten vorbei. Mona sah sie nicht. Sie war überglücklich.

Andy entdeckte als erster am frühen Nachmittag, dass Mona und Mike wieder da waren. Er strahlte über das ganze Gesicht, als er angelaufen kam und seine Mum zur Begrüßung erst mal drückte. Dann gab er Mike die Hand.
»Das war aber eine tolle Überraschung mit dem Fernseher…, danke noch mal!«
»Ja, das war Mikes Idee«, lachte Mona.
»Wir waren ja an deinem Geburtstag nicht hier und wir wollten dir etwas Besonderes schenken. Du hättest doch eh kein Geld gehabt für einen Neuen, oder?«
»Stimmt. Ist euch gelungen«, schmunzelte Andy, setzte sich in seinen Golf und fuhr winkend davon.
Jetzt kam Helma, Monas Mutter, aus der Haustür und freute sich. »Hallo ihr Urlauber…!«
Nach kurzer Umarmung fragte sie: »Na, wie war`s denn so im Urlaub? Ich hätte noch schönes Mittagessen für euch. Habt ihr Hunger?«
»Was gibt`s denn Schönes?«
Mike war nicht abgeneigt, während er sich über den Bauch streichelte.
»Das wär wirklich nicht verkehrt. Ich könnte was vertragen. Im Flugzeug gab`s nur was zum Trinken.«
»Dann auf, kommt mit in meine Küche.«
Helma fragte so dies und das.
Vor allem, wie es auf Mallorca war. Nebenbei stellte sie Schweinebraten, Kartoffeln und Salat auf den Tisch. Als Nachtisch gab es selbstgebackenen Kuchen.
»Das Neueste weißt du ja noch gar nicht, Mutti. Mike wird hier einziehen!«
Helma schaute kurz auf.
»Das freut mich aber. Na, dann geht`s ja endlich mal wieder aufwärts.«
Helma lachte Mike an und nach kurzem Überlegen meinte sie.

»Ja und wie soll das gehen, ich meine mit den Möbeln und so? Vor allem…, was machst du mit deinem Haus? Willst du vermieten?«
»Nee, nee, nee…«, er winkte mit der Hand ab.

»Vermieten auf gar keinen Fall – eher verkaufen. Wenn du vermietet hast, dann musst du dauernd dahin. Ständig machen die Mieter was kaputt…, hast nur Ärger. Wir räumen den Boden hier im Haus um, dann kommt Stück für Stück erst mal da hoch. Wenn alles auseinander genommen ist, nimmt das gar nicht so viel Platz in Anspruch. Was ihr nicht mehr braucht, kann ich bei meiner Arbeitsstelle entsorgen.«
Helma war es zufrieden. Man merkte, dass sie sich freute.

Später, als sie allein auf der Terrasse waren, sah Mike sich die schöne Landschaft an.
»Von hier aus hat man ja einen herrlichen Ausblick. Schade eigentlich, dass du noch so viel auf das Haus abzahlen musst. Wer kam eigentlich auf diese Idee?« »Das Haus hier zu übernehmen, meinst du das?«
Mike nickte.
»Meine Mutter. Also Helma, kam auf die Idee.
Die obere Wohnung war zwar vermietet, aber sie wollte nicht dauernd allein sein, da eben diese Mieter, viel Zeit auf ihrem Campingplatz verbrachten. Erstens wollte sie gern nach oben ziehen, oben gefällt es ihr besser.
Und…, mein Bruder sollte ausgezahlt werden und zwar sofort. Na ja, er hat ja nun leider viel zu viel bekommen. Inzwischen weiß ich das, da ich mich nochmals richtig informiert habe. Allerdings war die Sache dann leider schon abgeschlossen. Ich erkundigte mich erst, nachdem das mit Mark passierte.
Traurig aber wahr!! Mark hatte mich dauernd dazu animiert, das Haus zu nehmen und das Geld zu bezahlen. Beim Renovieren hat er auch nicht gebremst. Nimm es, hat er immer gesagt, so billig kommst du nie wieder dazu.
Vor allem hab ich mich tatsächlich auf ihn verlassen, indem ich ihm glaubte, dass er eines Tages die Hypothek ablösen würde, so wie er es immer gesagt hatte. Heute bin ich eines Besseren belehrt. Er wollte die Reparaturen machen usw. und das Grundstück pflegen und meine Mutter wollte alles renovieren. Nie und nimmer hätte ich meinem Bruder sonst so viel Geld gegeben und vor allen Dingen auch noch gleich, wenn ich geahnt hätte, was alles passiert. Ich hätte erst gar nicht das Haus übernommen. Während meiner Scheidung damals, wollte ich eigentlich hier wegziehen. Nach Sylt, so wie Silvia. Aber alle haben mir abgeraten und die Kinder wollten auch nicht mit. Das hätte ich einfach tun sollen damals und nicht immer wieder auf andere hören.«
Mike schüttelt mit dem Kopf.
»Wenn du auf Sylt wärst, hätten wir uns nie kennen gelernt. Von allein wäre ich da nie hingefahren. Hier Schatz, hier hast du meine Kreditkarte.
Wenn ich ab jetzt hier wohne, brauchst du ja auch Geld. Hol dir, so viel du brauchst!«
Mona schüttelte den Kopf und war ganz verwundert. So was war ihr auch noch nicht passiert.

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