Autor | Ulrike Jansen | |
Buchtitel | In Liebe vereziehen | |
Genre | Belletristik | |
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Ich widme dieses Buch allen Kindern dieser Welt, die täglich um ihr Überleben kämpfen müssen, sei es durch:
Hunger
Durst
Armut
Gewalt
Missbrauch
Misshandlung
Verwahrlosung
Lieblosigkeit
Ablehnung
Rassismus
Hass
Kinderarbeit
Beschneidung
Naturkatastrophen Krankheit
Einleitung
Seit zwei Jahren besteht bei mir der sehnlichste Wunsch, mein Selbsterfahrungsbuch zu schreiben. Warum fällt es mir so schwer, den Mut aufzubringen und einfach loszuschreiben?
Weil sich jedes Mal mein verdammtes Ego meldet und mir einhämmert: „Dazu bist du nicht in der Lage!“
In der Schule hatte ich immer große Schwierigkeiten, Aufsätze zu schreiben, die zum größten Teil in einem Fiasko endeten.
Ich kam nie über die Note 4 oder 5 hinaus. Und dennoch bin ich sehr wohl in der Lage, nach vielen Jahren der Dokumentationen von Patientenakten und Tagebucheintragungen mich auszudrücken und mein Buch niederzuschreiben, schließlich habe ich schon ganz andere Herausforderungen auf meinem sehr steinigen Lebensweg meistern müssen. Außerdem besteht schon seit Längerem eine tiefe Traurigkeit in mir, die meine Seele oft weinen lässt.
Mit meinem Buch möchte ich meine Vergangenheit in Liebe loslassen, um mich auf neue, tolle Herausforderungen konzentrieren zu können. Hier nun die prägnantesten Stationen aus meinem bisherigen Leben!
Bin gespannt, was so alles aus mir heraussprudelt …
Familie meiner Mutter
Vorab, weil mir Mutter zu hart klingt, habe ich mich für „Mom“ entschieden.
Meine Mom wuchs mit einem leiblichen und drei Stiefbrüdern bei meiner Oma mit Stiefvater auf. Ihr Vater verließ die Familie, als sie drei Jahre alt war. Meine Oma bzw. ihre Mutter sagte irgendwann zu meiner Mom: „Dich als Tochter wollte ich nie haben, ich liebe nur meine Söhne.“
Zum Glück lebte später auch ihre Oma mit im Haushalt, von der sie über alles geliebt wurde.
Uroma nannte sie immer ihr „Goldköpfchen“, weil sie rote Haare hatte.
Mit 13 lernte Mom ihre erste große Liebe Peter kennen, der sie wohl auf Händen getragen hat. Sie spricht nämlich heute noch von ihm. Mit ihm war sie drei Jahre zusammen, als sie meinem Vater, auf dem Weg zu Peter, begegnete. Er war durch sein Verhalten, als brutaler Schläger, in ganz Wattenscheid bekannt; jeder hatte Angst vor ihm. Genau das imponierte wohl meiner Mom, weil jeder großen Respekt vor ihm hatte. Sie ließ den Termin mit Peter platzen und war fortan nur noch mit meinem Vater zusammen.
Sie fühlte sich durch seine Brutalität sehr sicher, weil sie dann von allen Menschen, besonders den Männern, in Ruhe gelassen wurde.
Angeblich wurde sie von ihm nie schlecht behandelt.
Erste Schwangerschaft mit 17 Jahren Mit 17 Jahren wurde sie dann mit mir schwanger. Laut ihrer Erzählung war ich ihr einziges Wunschkind. Sie bekam danach noch vier Kinder. Da sie selbst nie geliebt wurde, freute sie sich riesig auf mich, wollte so ihre kleine, heile Welt aufbauen.
Es gab keinerlei Probleme in der Schwangerschaft; Übelkeit und Erbrechen kannte sie auch nicht. Natürlich war ihre Mutter nicht gerade begeistert, als sie von der Schwangerschaft erfuhr.
Meine Mom war sehr stolz auf ihren runden Bauch, fühlte sich total schön und stolzierte wie ein Gockel durch die Gegend.
Jeder sollte ihr geliebtes Wunschkind sehen. Heute sehe ich noch den Glanz in ihren Augen, wenn sie erzählt, wie heiß der Sommer während der Schwangerschaft mit mir war und sie ihre Füße dann immer im kalten Wasser abkühlte. Dann kam der Tag, an dem die Wehen einsetzten. Meine Oma brachte meine Mom nachts um 1:30 Uhr zu Fuß ins Krankenhaus.
Und glaubt nicht, dass sie von ihr während der Geburt begleitet wurde, nein, sie wurde dort nur abgeliefert. Gerade erst 18 geworden, musste meine Mom alles allein durchstehen. Gott sei Dank wurde sie von einer liebevollen Hebamme durch das Geburtsgeschehen begleitet, welches 18 Stunden dauerte. Sie litt unsagbare Schmerzen, wollte nur noch sterben. Ich muss dazu sagen, dass meine Mom nur 1,50 m groß ist und damals sehr schmächtig war, als sie mich, ihr 4750 g großes Wunschkind, in die Welt hinauspresste. Wenn sie zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, welch eine Hölle danach auf sie zukommt, hätte sie wohl nie Kinder bekommen. Als ich, nach großer Geburtsanstrengung, meiner Mom auf die Brust gelegt wurde, waren alle Schmerzen vergessen, und von da ab wurde ich von ihr geliebt.
Laut Mom war ich das schönste Baby, mit schwarzen, langen Haaren, auf der ganzen Entbindungsstation. Sie bekam mich kaum zu Gesicht, weil wohl jede Hebamme und Kinderkrankenschwester mit mir schmusen wollte. Leider gab es kein einziges Foto von mir als Neugeborenes, wie schade! Der Krankenhausaufenthalt war für meine Mom sehr angenehm, weil alle sich dort sehr liebevoll um sie kümmerten.
Für meinen Vater existierte ich gar nicht. Er hat nie zu mir gestanden, weil er glaubte, ich sei nicht von ihm. Die Vaterschaft ergibt sich aus einem Randvermerk, so steht es auf meiner Abstammungsurkunde.
Viele Jahre später wurde er sogar für fünf Jahre „verknackt“, weil er eine Nutte umgebracht hatte, die damals seine Geldbörse stahl. Unglaublich!
Meine Eltern hielten ihre Beziehung weiter aufrecht, woraus meine Schwester Anna schließlich hervorging.
Brutale Wegnahme ihres Wunschkindes Als meine Mom mit mir nach Hause entlassen wurde, lebte sie mit ihrer Oma, meiner Uroma (die ich nie kennengelernt habe), in einem kleinen Zimmer. Wenn meine Mom tagsüber in einer kleinen Konditorei arbeitete, passte meine Uroma auf mich auf. Meine Oma schenkte…
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