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Das legendäre untergegangene Reich wurde von schon von zahlreichen Forschern in den unterschiedlichsten Gegenden der Welt lokalisiert. Eine darunter könnte tatsächlich der langgesuchte Ort sein, wo sich Atlantis einst befand: Die Azoren.
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Um Atlantis auf die Spur zu kommen, ist es nützlich, sich mit den Urquellen, den Dialogen "Timaos" und "Kritias", verfaßt 360 v. Chr. von Platon, in der es zum ersten Mal erwähnt wurde, zu befassen. Man muß sich immer vor Augen halten, dass sämtliche nachfolgenden Berichte entweder Interpretationen jener Quellen oder schlicht neu erfundene Geschichten sind. Platon läßt in seinen oben erwähnten Schriften die Politiker Kritias und Hermokrates, sowie die Philosophen Timaois und Sokrates miteinander diskutieren. In den beiden Dialogen erzählt Kritias die Geschichte von Atlantis, die ursprünglich der Staatsmann Solon (ca. 640 v. Chr. bis ca. 560 v. Chr.) bei einem Aufenthalt in Ägypten von Priestern der Göttin Neith erfahren haben soll. Detailliert wird das mystische Reich im "Kritias" beschrieben.
Atlantis war demnach kein Kontinent, sondern eine Inselgruppe, die westlich der Säulen des Herakles (Die Straße von Gibraltar) im Atlantischen Ozean lag. Kritias beschreibt die Hauptinsel Atlantis als größer als Libyen und Kleinasien zusammen. Manche übersetzen es allerdings als "bedeutsamer als Libyen und Kleinasien". Platon läßt Kritias erzählen, dass es sich bei dem Reich Atlantis um eine bedeutende Handels- und Seemacht gehandelt hatte.
"Auf dieser Insel Atlantis nun gab es eine große und bewundernswerte Königsherrschaft, die sowohl über die ganze Insel als auch über viele andere Inseln und über Teile des Festlandes ihre Macht ausübte."
Im Kritias wird der moralische Niedergang der Atlanter geschildert.
"Während vieler Menschenalter, solange nämlich die göttliche Natur in ihnen wirksam war, blieben sie den Gesetzen gehorsam und dem Göttlichen, das ihnen verwandt war, freundlich gesinnt. Denn ihr Denken war aufrichtig und in allen Dingen großzügig…"
Im Laufe der Zeit schwand aber der Anteil am Göttlichen, materielle Dinge wurde immer wichtiger und die Atlanter entarteten."…kamen sie sich jetzt erst recht herrlich und glückselig vor, in ihrem Überfluß an ungerechtem Reichtum und an Macht."
Eines Tages, so läßt Platon Kritias die Geschichte, wie sie Solon von den ägyptischen Priestern erfuhr, erzählen, beschlossen die Atlanter, ihr Herrschaftsgebiet bis nach Athen und Ägypten auszudehnen und "machten den Versuch, sich das ganze Gebiet bei euch und bei uns und alles, was diesseits der Mündung liegt, in einem einzigen Ansturm zu unterjochen."
Den Athenern gelingt es aber, den Ansturm der Feinde abzuwehren und die atlantische Streitmacht zu besiegen.
"Jene, die noch nicht unterworfen waren, bewahrte sie (die Stadt Athen) vor der Unterwerfung, und uns anderen allen, die wir diesseits der Säulen des Herakles wohnen, schenkte sie großzügig die Freiheit wieder."
Kurze Zeit nach diesem Krieg erfolgte der Untergang von Atlantis. Erdbeben und Überschwemmungen suchten die Insel heim und zum Schluß versank sie während eines "schlimmen Tages" und einer "schlimmen Nacht" im Meer. Weiter heißt es, dass das Meer um die untergangene Insel seitdem nicht mehr befahrbar ist.
Etliche Angaben deuten darauf hin, dass es sich bei Atlantis um die Inselgruppe der Azoren gehandelt haben könnte. Zum einen die Ortsangabe westlich von Gibraltar im Atlantik und zum anderen die Erwähnung von Erdbeben und Überschwemmungen. Tatsächlich liegen die Azoren auf einem erdbebengefährdetem Gebiet, nämlich auf der Plattengrenze zwischen der eurasischen, der amerikanischen und der afrikanischen Platte, etwa 1500 km von Europa entfernt. Acht der neun großen Inseln, die die Gipfel eines submarinen Gebirgsrückens sind, haben einen vulkanischen Ursprung. Immer wieder werden die Azoren von Vulkanausbrüchen und Erdbeben erschüttert. Interessant ist, dass man auf den Azoren phönizische Münzen gefunden hat. Die 1500 km lange Seereise war für die damalige Zeit also durchaus möglich und es hat vielleicht auch eine ständige Verbindung zwischen Europa und den Azoren gegeben.
Im Jahr 1898 wurde in der Gegend der Azoren während Reparaturarbeiten an einem Unterseekabel auch ein Felsbrocken vom Meeresgrund geborgen. Der Geologe Paul Ternier stellte fest, dass es sich um Tachylit, ein lavaartiges Material, handelte, dass von einem Vulkan oberhalb des Wasserspiegels ausgeworfen sein mußte. Weiterhin wurde entdeckt, dass weite Teile des Meeresbodens von Lava bedeckt ist, die aus Vulkanen auf dem Land stammen muß.
Es könnte also durchaus möglich sein, dass sich vor etwa 9000 bis 10000 Jahren in Azorenregion eine Naturkatastrophe größeren Ausmaßes ereignet hat, bei der sich während infolge eines Erdbebens ein Teil des damals noch existierend Landes unter den Meeresspiegel abgesenkt hat.
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