Henry VIII ( 28.Juni 1491 – 15479) soll, zu seiner Zeit, ein recht ansehnlicher junger Mann gewesen sein. Mit stattlichen 1,85 m überragte er seine Zeitgenossen. Zudem war sein Körper, durch seine sportlichen Aktivitäten extrem durchtrainiert und seine ganze Erscheinung ausgesprochen attraktiv . Mit Charme und Poesie verzauberte er die Damen und lockte so manche in sein königliches Schlafgemach.
Litt Henry VIII unter Diabetes?
Einige Quellen berichten, dass er bereits in frühster Jugend ein Frauenheld war und sich die Geschlechtskrankheit Syphilis zuzog.
Wenn man sich jedoch die Lebensgeschichte des englischen Königs betrachtet und die schwerwiegenden Folgen dieser Krankheit berücksichtigt, scheint das wohl eher unwahrscheinlich, zumal er im Alter von 23 Jahren an den Pocken und mit 30 Jahren an Malaria erkrankte. Beide Krankheiten überlebte er ohne größeren Schaden zu nehmen.
Einzig durch die Malaria kam es hin und wieder zu heftigen Fieberschüben. Laut den Chronisten soll er bis zum Lebensende geistig höchst vital gewesen sein.
Historiker vermuten das er unter Gicht oder Diabetes gelitten haben könnte. Diese These stützen sie auf die Tatsache, dass Henry, mit ca. 45 Jahren, unter einer Beinwunde litt, die zeitlebens nicht mehr heilte.
Mit 45 Jahren kam der Wendepunkt
Nach seinem Reitunfall, während eines Turniers, zog sich der Regent eine Oberschenkelverletzung zu, die bis zum seinem Tod nicht ausheilte. Infolgedessen musste er seine sportlichen Aktivitäten einstellen.
11 Jahre der Völlerei
Der tragische Unfall wurde zum Wendepunkt in seinem Leben. Da Henry viel und gern speiste, oft bettlägerig war und durch seine Gehbehinderungen keinen Sport betreiben konnte, wog er alsbald mehr als 160 kg. Aus der attraktiven Gestalt wurde ein dicker, verbitterter Mann, dessen Bett mit Holzbalken verstärkt werden musste, damit es sein Gewicht tragen konnte.
Er litt, die letzten 11 Jahre seines Lebens, unter immensen Schmerzen und entwickelte sich zum einem grausamen, paranoiden Menschen, der zeitweise unter Halluzinationen litt. Anzeichen einer fortgeschrittenen Geschlechtskrankheit wurden, laut der Historiker, niemals verzeichnet, deshalb rechnet man die Symptome dem psychischen Stress zu, der mit seinen Schmerzen einherging.
Henry VIII der Sportler, Feingeist, Glücksspieler und Künstler
Er sprach Latein, Französisch, Spanisch und Griechisch, war hochgebildet, künstlerisch begabt, musikalisch, poetisch veranlagt und sportlich.
Einer Legende nach komponierte er für seine zweite Frau Anne Boleyn das Volkslied "Greensleeves". — "Pasttime with Good Company", "Helas Madame" , "Adieu madame et ma maîtresse" und "Alas what shall I do for lov " soll ebenfalls aus seiner Feder stammen.
Henry beherrschte mehrere Musikinstrumente. Er spielte Blockflöte, Laute, Orgel, das Virginal und soll in jungen Jahren ein begnadeter Sänger gewesen sein. Er besaß 8 tragbare Orgeln, 13 Dulzimer, 25 Spinette , 18 Krummhörner , fünf Dudelsäcke, 17 Schalmeien , 25 Violen, 26 Lauten , 5 Gitarren und 147 Blockflöten
Er liebte Glücksspiele, würfelte gern und war dem Kartenspiel nicht abgeneigt. Neben seiner Leidenschaft für die Jagd widmete sich der Regent dem Tanzen, Ringen, Waffensport, Bogenschießen, Tennis und Fußball. Es soll ein Beleg vorhanden sein, der darauf hinweist, dass Henry ein paar Fußballschuhe anfertigen ließ.
……………….
Henrys Vater litt unter einer Geisteskrankheit
Im August 1453 soll er unter einer vorübergehenden Geisteskrankheit gelitten haben, dessen Ursache bisher unbekannt blieb.
Laut den historischen Aufzeichnungen machten sich Symptome, wie etwa Sprachstörungen, unkontrollierte Muskelbewegungen und Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens, bemerkbar.
Im nachfolgenden Jahr um die Weihnachtszeit sei diese merkwürdige Krankheit so schnell verflogen wie sie gekommen war, Die mysteriöse geistige Verwirrung trat im November 1455 erneut auf, etwa ein halbes Jahr nachdem er von einem Pferd in den Nacken getreten wurde und klang im Februar 1456 wieder ab.
Historiker vermuten, dass Henry VII den periodischen Wahnsinn von seinem französischen Großvaters Karl VI. genetisch vererbt bekam.
Da Henry VIII bis zu seinem Tod in bester geistiger Verfassung gewesen soll, kann man sein grausames, aggressives Verhalten (das erst nach seinem 45.Lebensjahr aufgetreten sein soll) keineswegs einem genetisch bedingten Wahnsinn anlasten.
(Kopieren nur für private, nicht-kommerzielle Verwendung und nur mit "sichtbarem Link" zu http://scullyvanfunkel.de)