Solitary – Besieg Dich selbst ging in Runde 2 und forderte den Mitwirkenden alles ab. Die nächste Herausforderung sah schon sehr bedrohlich aus. In den eh schon kleinen Räumlichkeiten stand jeweils eine schwarze Kiste, in der sich die Promis die nächsten 1 ½ Stunden aufhalten sollten.
Nachdem jeder in seine überdimensionale, lichtundurchlässige Schachtel gekrochen war, war ihnen erlaubt, ein Stück Kreide als Hilfsmittel benutzen, um die 90 Minuten abzählen zu können.
Alice versprach dem potentiellen Sieger, dass er am Entscheidungsspiel nicht teilzunehmen braucht und somit einen Tag länger in seinem Achteck-Kämmerchen verweilen dürfe.
Das Abzählen der Sekunden (es wären 5400 gewesen) brachte die Promis ganz schön ins Schwitzen. Alice hatte dafür jedoch kein Verständnis und behauptete, dass die Temperatur in der kleinen Dunkelkammer nicht angestiegen war. Somit kam beim Zuschauer der Verdacht auf, dass die Solitary-Spieler allein auf ihr Bauchgefühl vertrauten und das deren subjektives Empfinden inzwischen ein Eigenleben führte, denn es (das Bauchgefühl) behauptete, dass man in einem kleinen, engen Raum gefälligst zu transpirieren habe. Dementsprechend schweißgebadet kamen die Kandidaten aus der Kiste als sie zu wissen glaubten, dass 90 Minuten vergangen waren. Während Nummer 9, Dirk Schlemmer, sich lediglich um 30 Sekündchen verschätzte, hatte Nummer 7, Kay Böger, zeitliche Koordienierungsprobleme, denn er krabbelt erst nach 2 Stunden und 40 Minuten aus seinem freiwilligen Verlies.
Mittlerweile waren zudem 9 Stunden seit der letzten Mahlzeit vergangen und Alice forderte die hungrigen Kapselanten zu einem erneuten Spielchen auf. Diesmal kämpften sie um ihr Lieblingsgericht. Die Gewinnerin mampfte letztendlich ihr totes Tier (undefinierbarer Braten) mit Beilagen und Salat, während die anderen ein Schälchen Brei auslöffelten.
Nach dem Essen hatte Nummer 5, Magdalena Brzesk, wohl nicht nur die kargen Portionen , sondern das ganze Konzept satt, denn sie verließ das Projekt ohne am Entscheidungsspiel teilgenommen zu haben.
Diesmal musste Stehvermögen bewiesen werden. In jeder Kapsel befand sich eine achteckige Platte, gespickt mit unzähligen Holzdübeln. Auf dieser unebenen Oberfläche mussten die Mitwirkenden (außer Nummer 9) mit nackten Füßen stehen. Verloren hatte, wer als erstes den roten Button betätigte. Letztendlich schwächelten die Fußsohlen von Nummer 6, Funda Vanroy, als erstes und die Moderatorin musste umgehend aus ihrer kleinen Katzenklappe in die Freiheit kriechen.
Kommentar der Redaktion: Obwohl Sonja Kraus immer wieder erwähnte, dass die Prominenten freiwillig bei "Solitary – Besieg Dich selbst" teilnehmen und natürlich jederzeit gehen können, hinterlässt die Show einen faden Nachgeschmack.
Menschen, die über ihre Schmerzgrenze getrieben werden und auf deren Nervenzusammenbrüche die Kamera besonders lange hält, lassen schon den Verdacht aufkommen, dass die emotionale Verrohung der Zuschauer kaum noch aufzuhalten ist.
Wie will man eine Show toppen, die sich Foltermethoden zu eigen macht, um die Einschaltquoten zu steigern?
Da kommt die Frage auf, wie die TV-Macher solche Shows noch toppen wollen? Etwa durch ein Studio-Kolosseum mit Neuzeit-Gladiatoren und Telefonvoting auf "Leben" und "Tod" ?. Natürlich alles freiwillig, versteht sich …. "ave, morituri te salutant“ ("die Todgeweihten grüßen dich“)