Die dritte Technoparade im Ruhrgebiet endete für mindestens 10 Besucher tödlich als im Tunnel in der Karl-Lehr-Straße eine Massenpanik ausbrach.
Gegen 14 Uhr hatten sich bereits hunderttausende feierfreudige Besucher auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs in Duisburg eingefunden, um der größten Tanzveranstaltung der Welt beizuwohnen. Wie es heißt, sollen mehr als 1 Million Menschen den Weg zur Loveparade erkämpft haben, obwohl das Gelände höchsten 500.00 Menschen fassen kann. Anscheinend überquerten viele die gesperrte Autobahn und liefen in den Tunnel in der Karl-Lehr-Straße (100 Meter lang – 16 Meter breit), der durch den Andrang der Massen ziemlich schnell verstopfte. Gegen 17.30 Uhr: Am westlichen Zugang zur Rampe sei es zur Massenpanik gekommen, als Menschen überrannt und zu Tode getrampelt wurden, heißt es auf verschiedenen TV-Videotexten. Bisher wird von 15 Verletzten ausgegangen.
Obwohl 14 Hundertschaften der Polizei im Einsatz waren, konnte das Unglück nicht verhindert werden. Die zu Boden gefallenen Personen wollten sie herausziehen, doch auch dies blieb ein vergebliches Unterfangen, angesichts des unkontrollierten Gedränges. Auch die Rettungskräfte hatten Mühe sich einen Weg zu den Verletzen zu bahnen. Zudem sei durch die "Wagen " viel Staub aufgewirbelt worden und hätte einigen Zuschauern gesundheitliche Probleme bereitet.
Gegen 19.30 Uhr ist der Spuk vorbei und der Tunnel, bis auf ein paar Rettungswagen, leer.
Update: Gegen 20.00 Uhr sind bereits 15 Tote zu beklagen. Mehr als 100 Verletzte müssen momentan versorgt werden. Die Veranstaltung wurde jedoch nicht unterbrochen, um eine weitere Panik zu vermeiden.
Am 25. 07.2010 erhöhte sich die Zahl der Toten auf 19. Die Verstorbenen sind zwischen 20 und 40 Jahre alt, darunter zwei Spanierinnen, ein Niederländer, ein Italiener, ein Chinese und ein Australier. Mittlerweile werden mehr als 340 Schwerverletzte ärztlich betreut.
Kein Opfer soll im Tunnel selbst zu Tode gekommen sein. Anscheinend wurde der Aufgang zur Falle und löste die Tragödie aus. Die Schuldfrage und die genauen Umstände liegen zur Zeit noch im Dunklen, berichtete Adolf Sauerland, Oberbürgermeister von Duisburg, da die laufenden Ermittlungen nicht abgeschlossen sind.
Was dazu geführt hat, dass es zu einem Stau an der Rampe kam, sei Gegenstand der staatsanwaltlischen Untersuchungen, erklärte der Detlef von Schmelling , stellvertretender Polizeipräsident von Duisburg.
Der Veranstalter Schaller gab bisher keine Kommentare und verwies darauf, dass er sich in einem laufenden Verfahren befinde ( 2 Strafanzeigen wurden gestellt) und Fragen bezüglich des Unglücks beantworten dürfe.
Zukünftig wird KEINE Loveparade mehr geben, teilten die Veranstalter bei der Pressekonferenz in Duisburg mit.
Pfarrerinnen und Pfarrer unter Leitung des Duisburger Notfallseelsorgers Richard Bannert und des Landespfarrers für Notfallseelsorge, Joachim Müller-Lange, nehmen sich derzeit der vom Unglück Betroffenen an.
26.7.2010
Mittlerweile stieg die Anzahl der Toten auf 20. Laut TV-Berichten wurden die Sicherheitsvorkehrungen von Polizei und Feuerwehr bereits im Vorfeld bemängelt. Auf Druck des Veranstalters sei am Samstagmorgen (also erst Stunden vor Beginn der Party) die Loveparade genehmigt worden.
Das Gelände sei für 250.000 Menschen zugelassen, definitiv angemeldet hätten sich 500.000 und letztendlich in Duisburg eingetroffen seien mehr als 1 Million Love-Parade-Besucher.
28.7.2010
Die Tragödie hat bisher 13 Frauen und 8 Männer das Leben gekostet. Mehr als 500 Menschen wurden verletzt. Am Samstag wird in der Duisburger Salvatorkirche eine zentrale Trauerfeier angehalten.
Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) wird nicht teilnehmen, da mittlerweile Morddrohungen erhielt und unter Polizeischutz steht.
Auf Facebook und Twitter wurden diverse Seiten eingerichtet Twitter tweetphoto.com / kondolenzseite für die trauernden von duisburg 24.7.2010 r.i.p / Trauer Seite für die Loveparade Opfer