Seinerzeit konnten wir noch jubeln: Wir sind Papst! Jetzt, nachdem der Sieger des RTL-Spektakels feststeht, bleibt uns nur zu sagen: Wir sind Mittelmaß!
Auf der Seite einer großen Boulevardzeitung ist zu lesen, dass sich der Gewinner Mehrzad Marahsi völlig überraschend gegen den Zweitplazierten Menowin Fröhlich durchgesetzt habe, Völlig überraschend? Ja, wurde denn nicht von eben dieser Zeitung eine Kampagne zuungunsten von Herrn Fröhlich losgetreten, eigenartigerweise ziemlich kurz vor dem Finale? Wurde nicht einen Tag vor der Entscheidung eine anonyme Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz durch Menowin bekannt. Seltsam ist nur, dass diese Anzeige bereits im vorigen Monat erstattet wurde – die Polizei ermittelt seit dem 25. März, War dieser Umstand denn nicht bekannt? Es beschleicht einen der leise Verdacht, dass diese Information möglicherweise bewußt zurückgehalten wurde, um kurz vor dem DSDS-Finale noch den auflagensteigernden Knaller zu bringen.
Nun ist also Mehrzad Marashi "Superstar" geworden, ein Sänger, der irgendwie an Xavier Naidoo erinnert, ein Sänger mit einer – sagen wir mal – netten und gefälligen Stimme, sich in der Mitte des Mainstreams bewegend, eine Stimme, wie sie es zu Dutzenden gibt. Eigenartig ist schon, dass Menowin in der Zuschauergunst stets vor seinem Konkurrenten lag – bis zum Finale. Haben sich die Konsumenten der RTL-Sendung am Schluß doch nicht getraut, einen Teilnehmer mit Ecken und Kanten und der (meiner Meinung nach) weitaus einprägsameren Stimme zum Sieger zu küren? Warum hat man sich für den braven, schwiegersohntauglichen, aber doch eher langweiligen Gegenkandidaten entschieden?
Vielleicht sollten wir nur mal abwarten, ob der Sieger Mehrzad seinem Anspruch als "Superstar" auf längere Zeit gerecht wird, ob sich in einem Jahr noch jemand an seinen Namen erinnert, oder ob er sich doch nur in die Reihe musikalischer Eintagsfliegen einreiht. Dagegen könnte Menowin die vermeintliche Niederlage am Ende doch noch in einen Erfolg umwandeln, denn jetzt hat er die Chance, frei und ohne Fesseln zu zeigen, was musikalisch wirklich in ihm steckt. Doch im Moment bleibt uns nur, resignierend zu sagen: Hurra! Wir sind Mittelmaß!
Euer Repto Maniak
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