In einem indischen Dorf in der Nähe von Muzaffarnagar, in der nördlichen Provinz Uttar Pradesh, hat der Gemeinderat jetzt ein "Handy-Verbot" für unverheiratete Mädchen und Frauen ausgesprochen.
Sie wollen damit verhindern, dass sich die "Junggesellinnen" gegen den Willen ihrer Eltern mit Männern verabreden, erklärte Rajender Malick gegenüber indischen Medien. Das "Mobiltelefon" übe einen schlechten Einfluss auf die ledigen Frauen aus. Die Ehen würden traditionsgemäß von den Eltern arrangiert und vorehelicher Geschlechtsverkehr sei für unverheiratete Frauen verboten. Doch die Nutzung von Mobiltelefon gebe den Töchtern zuviel Freiheiten. Eltern könnten ihre Mädchen kaum noch zu kontrollieren, begründete der Gemeinderat seine Entscheidung. Der gute Ruf eines Mädchens sei schnell dahin, deshalb habe man Sorge zu tragen, dass die unverheirateten Frauen bis zur Heirat geschützt seien.
Auch in heutigen Zeiten haben indische Ehe-Frauen einen schweren Stand in der Gesellschaft. Die meisten werden schon in jungen Jahren verheiratet, gebären Kinder, kümmern sich um deren Erziehung, versorgen die Haustiere, verrichten Haus- und Gartenarbeiten und dürfen ihre Meinung in der Öffentlichkeit nicht äußern.
Misch-Ehen unter Mitgliedern verschiedener Kasten (Priesterkaste, Kriegerkaste, Bauernkaste, Händlerkaste, Arbeiterkaste und Unberührbare) sind auch heute noch verpönt.