Am 9. April 1972 entwickelte sich vor mehreren Zeugen, darunter Professor Argumosa und die Journalisten Rafael Alcale von der Zeitung Jaén, sowie Pedro Sagrano von der Pama, ein Gesicht aus dem Nichts.Professot Argumosa schilderte seine Eindrücke: "Es war unglaublich, wie das Gesicht vor unseren erstaunten Augen langsam Konturen annahm. Ich muss gestehen, mein Herz schlug etwas schneller als normal."
Jetzt zog Argumosa seinen (inzwischen verstorbenen) Kollegen Hans Bender von der Universität Freiburg zu Rate. Bender traf im Mai des Jahres in Belmez de la Moraleda ein und sprach mit
etlichen Augenzeugen. Dabei stellte er etwas Eigenartiges fest: Jeder Zeuge schien von den Gesichtern einen anderen Eindruck zu haben. Für den einen war ein und dasselbe Gesicht das
Antlitz eines jungen Mannes, für die anderen das eines alten. Außerdem erweckten kleinere Gesichter den Eindruck von Puzzleteilen, die sich in größere Gesichter einfügen ließen.
Alle Versuche scheiterten, die Porträts mit üblichen Reinigungsmethoden zu entfernen. Die Gesichter verschwanden und tauchten wieder auf, offenbar nach ihren eigenen, unbekannten
Gesetzmäßigkeiten. Obwohl sowohl Argumosa als auch Bender ihre Forschungen über mehrere Monate durchführten kamen sie zu keinem greifbaren Ergebnis, was die Ursache dieser seltsamen Erscheinungen sein könnte. Auch chemische Untersuchungen des Fußbodens führten zu keinem Ergebnis.
Das Ganze hatte sich in der Zwischenzeit weit über die kleine spanische Ortschaft verbreitet und zahlreiche Neugierige aus anderen Ländern, darunter Deutschland, England und Frankreich reisten nach Belmez. Viele, die sich die Gesichter ansahen, bezeichneten sie als "dämonisch". Manche brachten Kassettenrekorder mit, um eventuell vorhandene Stimmen von Geistern aufzunehmen. Auch Professor Argumosa zeichnete einige Tondokumente auf. Diese wurden im Haus der Parapsychologin Carole Ramis in Barcelona abgespielt, darauf waren unheimliche Schreie und ein seltsames Stimmengewirr zu hören. Frau Ramis war der Ansicht, dass das Erscheinen der Gesichter und die Stimmen auf den Tonbändern mit einem schrecklichen Ereignis in Zusammenhang stünden.
Was war nun die Ursache für diese seltsamen Erscheinungen? War es eine schreckliches Begebenheit in der Vergangenheit, dass sich in der Gegenwart manifestierte oder war es eine
Warnung vor zukünftigen Ereignissen? Der Herausgeber der Zeitschrift "Psychic News", Maurice Barbanell, stellte die Theorie auf, dass es sich bei solchen geisterhaften Sichtungen um eine Art "zeitlosen Abdruck" handelt. Und der Ausdruck "zeitlos" bedeutet doch eigentlich, dass der Ursprung solch unheimlicher Geschehnisse nicht zwangsläufig immer in der Vergangenheit liegen muß, wie meistens angenommen wird, sondern dass dies ebenso gut mit zukünftige Ereignissen, die vielleicht unmittelbar bevorstehen oder sich erst in ferner Zukunft ereignen, in einem Raum und Zeit transzendierenden Zusammenhang steht.
Ende Teil 2