Manchmal erleben Menschen eine ausgesprochen bizarre Begegnung mit der Anderwelt. In der Literatur gibt es einige Fälle, wo – aus dem Nichts – plötzlich Gesichter auftauchen….auf Möbelstücken, Wänden und Fußböden. Besonders unheimlich wird es aber, wenn lebende Menschen auf einmal ein fremdes Gesicht annehmen.
Als Frau Maria Pereira aus Belmez de la Moraleda, einem Dorf in Südspanien, am Morgen des 23. August 1971 in ihre Küche ging, erlebte sie eine seltsame Überraschung. Auf dem Zementfußboden war ein Gesicht zu erkennen. Die Erscheinung wirkte wie ein impressionistisches Gemälde und die Gesichtszüge schienen sich aus den Farbmustern des Bodens zu ergeben. Schon bald verbreitete sich das die Nachricht über das Ereignis im ganzen Dorf und die Nachbarn kamen in Scharen, um das Gesicht zu sehen. Schließlich wurde diese ständige Neugier zu viel für die Familie Pereira, deshalb entschloß sich der Sohn, das Gesicht zu entfernen. Er hackte den Fußboden auf und brachte eine neue Zementschicht auf.
Nun schien die Familie wieder Ruhe zu haben – wenigstens eine Woche lang. Aber am 8. September tauchte das Gesicht wieder auf, und zwar genau an der gleichen Stelle wie zuvor. Diesmal war es weitaus deutlicher als beim ersten Mal, es schien zudem männliche Züge zu tragen. Jetzt wurde das Haus der Familie Pereira von Schaulustigen, die das Antlistz aus der anderen Welt sehen wollten, regelrecht belagert. Mit der Zeit veränderte das Gesicht auf dem Fußboden allmählich sein Aussehen. Es schien so, als ob es altern würde. Und nun schaltete sich auch der Bürgermeister des Ortes ein. Er bestimmte, dass dieses zweite Gesicht nicht auch zerstört werden sollte, sondern ließ es aus dem Boden herausschneiden. Der Teil des Fußbodens mit Poträt wurde hinter Glas gerahmt und neben dem Kamin aufgehängt.
Inzwischen hatte sich das Ereignis auch über die Presse verbreitet und Parapsychologen nahmen sich der Sache an. Der Fußboden in der Küche wurde aufgemeißelt, denn man wollte herausfinden. ob sich möglicherweise darunter der Grund für das Erscheinen der Gesichter verbergen könnte. In einer Tiefe von 2,7 Metern stieß man auf menschliche Knochen, was aber kein großes Aufsehen erregte, da allgemein bekannt war, dass die meisten Häuser auf einem ehemaligen Friedhof standen. Der Kunstsachverständige Professor Camón Aznar untersuchte das Antlitz und meinte, es handele sich um einen Mann mit einem erschrockenen Ausdruck. In der folgenden Zeit veränderten sich wiederum die Züge des Gesichts.
Für die Familie Pereira war die Sache immer noch nicht ausgestanden. Zwei Wochen, nachdem der Fußboden wieder zubetoniert wurde, erschien in der Nähe der Stelle, an der die beiden ersten Gesichter erschienen waren, ein drittes und zwei Wochen später ein viertes, diesmal mit weiblichen Zügen. Der Parapsychologe Germán de Argumosa vertrat die Ansicht, dass die Gesichter paranoramalen Ursprungs waren. Nach kurzer Zeit erschienen noch weitere Gesichter auf dem Boden, die sich um das vierte gruppierten. Professor Argumosa zählte insgesamt 18 Stück.
Auf einer parapschologischen Konferenz in Barcelona, die im Jahre 1977 stattfand, äußerte er die Ansicht, es handele sich um Aktivitäten von poltergeistähnlichen Wesenheiten. "Ich war äußerst erstaunt, als ich mit eigenen Augen sah, wie sich einige dieser anfangs groblinigen Gesichter zu immer deutlicheren Porträts entwickelten."
Ende Teil 1