Alljährlich im November wird der Toten gedacht. Zahlreiche Feiertage, wie Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag sowie Buß- und Bettag kurbeln kräftig die Wirtschaft an.
Unzählige Grablichter, Blumen und Deko-Gestecke werden auf die Friedhöfe getragen, um der Verstorbenen zu Gedenken. Plötzlich ist der Tod ein Thema, während in den restlichen 11 Monaten meist nur dann darüber gesprochen wird, wenn ein Familienmitglied, Freund oder enger Bekannter zu Grabe getragen werden muss.
Forscher der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben sich mit dem "Bestattungswesen" auseinandergesetzt. Das "Thema Tod" sei immer noch tabuisiert und öffne die Geldbörsen der "Hinterbliebenen"; fanden sie heraus. Preise würden selten oder nie verglichen, denn man sie froh, dass sich ein anderer um die Angelegenheit kümmere. Zudem sei es gesellschaftlich verpönt im Zusammenhang mit einer "Beerdigung" über die anfallenden Kosten zu sprechen. So werde oft ein Gesamt-Paket gebucht, deren einzelne Posten erst im Nachhinein auf der Rechnung aufgelistet sind und von den Angehörigen stillschweigend gezahlt werden.
Im Jahr 2009 mussten die Hinterbliebenen mit folgendem Aufwand rechnen.
(Abweichung möglich, durch die regionalen Preisunterschiede)
- bis zu 350 Euro Sterbe-Urkunden und Verwaltungs-Formalitäten
- bis zu 1000 Euro Beisetzungsgebühr
- bis zu 8000 Euro Sarg
- bis zu 250 Euro für Polster, Decken und Kissen
- bis zu 900 Euro Asche-Urne
- bis zu 300 Euro Leichenhalle
- bis zu 350 Euro Trauerhalle
- bis zu 600 Euro Aufbahrung
- bis zu 400 Euro Einsargung
- bis zu 2000 Euro Grabgebühren
- bis zu 700 Euro Urnen-Grab
Zu diesen Ausgaben kommen noch Trauerredner, Sargträgerkosten, Grabstein, Inschrift, Kränze, Blumenschmuck, Traueranzeigen, Trauerbriefe, Leichenschmaus und Sonderwünsche.
"Beerdigungsinstitute" sind keine Wohlfahrtsvereine sondern gewinnorientierte Firmen
Da die finanziellen Forderungen der einzelnen "Bestattungsunternehmer" erheblich voneinander abweichen, lohnt sich ein Vergleich. Es ist an der Zeit, dass das Thema Tod und die damit verbundenen monetären Belastungen endlich aus der Tabu-Ecke herausgeholt werden. Unklare Posten sollten immer hinterfragt und keineswegs stillschweigend hingenommen werden.
Es ist anzuraten schon zu Lebzeiten Preisvergleiche einzuholen, damit im Ernstfall eine schnelle Entscheidung getroffen werden kann. Auf diese Weise können sogar Tausende Euros eingespart werden.