Schon immer machten sich die Menschen Gedanken darüber, wie sich das Universum in Zukunft entwickeln wird. Wird es ewig bestehen oder wird eines eines Tages enden?
In früheren Zeiten, als die Erde noch gleichbedeutend mit der Welt war und das Ende der Erde dem Weltuntergang gleichgesetzt wurde, war die Beschäftigung mit solchen Fragen noch eine Domäne der Mythologien und Religionen, nicht zu vergessen all die Propheten der Apokalypse, denen – obwohl sich alle durch die Bank nachweislich geirrt haben – auch in unseren Tagen immer wieder Glauben geschenkt wird. Inzwischen sucht die Wissenschaft Antworten darauf und Forscher machen sich ihre Gedanken über das Schicksal des Kosmos in weit entfernter Zukunft.
Wird sich das Universum auf ewig ausdehnen, wird seine Expansion eines Tages zum Stillstand kommen oder wird es sogar einmal wieder in sich zusammenstürzen und ein neuer Urknall stattfinden? Derzeit erscheint die letzte Möglichkeit, die als "Big Crunch" bezeichnet wird, ziemlich ausgeschlossen, denn seit der Entdeckung der Dunklen Energie deutet alles darauf hin, dass sich der Kosmos sogar beschleunigt ausdehnt. Damit stehen auch die Chancen für einen Stillstand der Expansion nicht gerade gut – vorausgesetzt die Dunkle Energie existiert wirklich. Nach heutiger Erkenntnis wird sich die Ausdehnung des Universums bis in alle Ewigkeit fortsetzen. Was bedeutet dies für die Sterne, Planeten und uns? In unvorstellbaren Zeiträumen werden Ereignisse stattfinden, die das Universum radikal verändern werden.
Das Ende unserer Erde kommt in kosmischen Maßstäben gesehen in ziemlich kurzer Zeit, in etwa 4,5 Milliarden Jahren.Dann nämlich hat unsere Sonne ihren Vorrat an Wasserstoff aufgebraucht und bläht sich zu einem Roten Riesen auf. Ihre Oberfläche wird fast bis zur Erdbahn reichen (vielleicht auch darüber hinaus und unseren Planeten verschlingen), alle Meere und die Atmosphäre verdampfen, die Oberfläche der Erde schmilzt und ein Leben wird dann nicht mehr möglich sein. Nach ihrer Rote-Riesen-Phase wird die Sonne zu einem Weißen Zwerg schrumpfen und im Laufe der Äonen erkalten.
Mit dem Universum dauert das Ganze erheblich länger. Im Laufe der nächsten Billionen Jahre verschmelzen die Galaxien zu riesigen Materieansammlungen. Die meisten Sterne haben sich in Weiße Zwerge verwandelt und erkalten, andere sind als Supernovae explodiert. Nur noch Rote Zwergsterne leuchten, die letzte Möglichkeit für Leben im Universum, da sie in ihrem Endstadium ähnlich hell wie unsere Sonne strahlen. Aber auch die Ära der Roten Zwergsterne endet nach etwa 100 Billionen Jahren.
Die folgende Zeit wird als "Epoche der Degeneration" bezeichnet. Das Brennmaterial der Sterne, Wasserstoff und Helium, ist aufgebraucht, nur noch Braune Zwerge – Objekte mit zuwenig Masse, um das stellare Feuer zu entzünden – besitzen davon Vorräte. Ab und zu kollidieren zwei Braune Zwerge, daraus bildet sich ein Roter Zwerg. In der Zeit zwischen 100 Billionen und 100 Trilliarden Jahren entstehen so in jeder Galaxie zwischen 10 bis 100 Roter Zwergsterne. Etwa alle eine Billion Jahre kollidieren zwei Weiße Zwerge und vergehen in einer Supernova. Zur gleichen Zeit lösen sich die riesigen Galaxien auf. Die erloschenen Sterne fallen entweder in schwarze Löcher oder schleudern sich gegenseitig bei nahen Begegnungen aus den Galxien heraus. Aber damit liegt das Ende des Universums noch in weiter Zukunft.
Fortsetzung folgt