Erstaunlicherweise scheint das ominöse Jahr 2012 auch im jüdischen Kalender eine besondere Rolle zu spielen…
Das Jahr 2012 entspricht im jüdischen Kalender dem Jahr 5772 seit Erschaffung der Welt, die laut der Schule des Elijahu insgesamt 6000 Jahre lang Bestand haben soll. Davon sollen die letzten 2000 Jahre die messianische Zeit sein. Nach talmudischer Ansicht befinden wir uns in einer Epoche unmittelbar vor dem Erscheinen des Messias. NachAussage des Jerusalemers Rabbiner und Kabbalisten Matityahu Glazerson soll 2012 ein ganz besonderes Jahr werden. Der Rabbiner verweist in diesem Zusammenhang auf Verbindungen, die seiner Meinung nach zwischen den Maya und dem Judentum bestehen.
So gäbe es eine bemerkenswerte sprachliche Ähnlichkeit zwischen der mexikanischen Halbinsel Yucatan, dem Land der Maya und Yoktan, einem Nachfahren des biblischen Enoch (oder Henoch). Wie das apokryphe Buch Enoch berichtet, sollen die damaligen Menschen von Engeln weitreichende Kenntnisse in verschiedenen Wissenschaften (u.a. astronomisches und kalendarisches Wissen) übermittelt bekommen haben. Nach jüdischer Sicht wurde Enoch im Jahr 3139 v. Chr. geboren – und etwa zur gleichen Zeit, nur 25 Jahre später im Jahre 3114 v. Chr. (nachdem Enoch seine Unterweisungen von den Engeln erhalten hatte?) beginnt der Maya-Kalender.
Etliche Talmud-Gelehrte sagen aus, dass das Jahr 2012 nicht das Jahr der Katastrophen und des Weltuntergang sein wird, sondern der Beginn einer neuen friedvollen Epoche. Der Rabbiner und Professor an der Yeshiva University Benjamin Blech meint, dass es ihn glücklich mache, dass wir am Ende der Tage leben. Eine grundlegende Idee des Judentums sei, dass die Menschen eines Tages ihr ganzes innewohnendes Potenzial erkennen und die Welt dann nach den wahren göttlichen Absichten gestalten werden.
Manche Kabbalisten glauben, dass es mit dem Jahr 5772 (2012) eine ganz besondere Bewandtnis hat. Sie verweisen darauf, dass die beiden letzten Ziffern (72) die Zahl für das Wesen des Menschen ist und dass die Zahl 228 (die Anzahl der Jahre bis zum Jahr 6000) dem Begriff Karachim (Risse oder Spalten) entspricht. Zwischen der göttlichen und der menschlichen Welt sollen sich Fenster oder Tore bilden und eine Art Aufstieg oder Transformation der menschlichen Seelen erfolgen. Dieses Tor wird sich nach einiger Zeit wieder schließen wird und zwischen der Welt Gottes und der Welt der Menschen wird wieder eine unüberwindliche Wand stehen..